5. August 2013

The Bling Ring

Irgendwie haben die Mädels immer schlechtere Laune bei der Moderation. Die Besucherzahlen nehmen ab... was mich nicht wundert, wenn man das gute Wetter bedenkt und die Liste der Filme sieht, die bisher gezeigt wurden. Beinahe jeder gute Film wird umschifft und da hilft auch kein Motto für die jeweiligen Monate. Diesen Monat ist es Adventure und ich bin echt gespannt was sie da zeigen wollen.



Originaltitel: The Bling Ring
Produktionsjahr: 2013
Genre: Crime, Drama
Laufzeit: 90 min.
Land: USA
FSK: 12
Premiere: 15.05.2013 bei den Filmfestspielen in Cannes
Premiere Deutschland: 15.08.2013
Vorlage: Vanity Fair Artikel The Suspects Wore Louboutins von Nancy Jo Sales
Regiseur: Sofia Coppola
Drehbuch: Sofia Coppola
Cast: Katie Chang, Israel Broussard, Emma Watson, Taissa Farmiga, Claire Julien, Carlos Miranda und weitere

Inhalt: Nicki (Emma Watson) und ihre Freunde (u.a. Taissa Farmiga, Claire Julien) bilden eine Gang von reichen Upper-Class-Jugendlichen, die sich selbst "The Bling Ring" nennt. Die gelangweilten Kids wissen nicht sehr viel mit sich anzufangen und schlagen mit schamlosen Einbrüchen die Zeit tot. Das Besondere daran: Sie nehmen sich die Häuser und Wohnungen bekannter Filmstars vor. So brechen sie beispielsweise bei Lindsay Lohan, Rachel Bilson, Megan Fox und Orlando Bloom ein. Im Vorfeld informiert sich die Gang mit Hilfe des Internets über den Aufenthaltsort des Stars und wenn sie sicher sind, dass das Opfer nicht zu Hause sein wird, dringen sie in dessen Wohnung ein. Dort hängen Nicki und ihre Freunde dann eine Weile rum und lassen allerlei teure Dinge mitgehen. Als sie jedoch anfangen, Fotos von sich in den Designer-Kleidern der Stars zu schießen und diese auf Facebook stellen, ist bald die Polizei auf ihrer Spur...




Fünf gelangweilte Jugendliche, die ihren Glamour-Idolen nacheifern und sich ein Stück vom Luxus-Kuchen holen wollen. Das allein wäre keine allzu schockierende Geschichte, doch bei "The Bling Ring" geht es eben nicht um den Kontrast zwischen Arm und Reich, sondern eher darum, dass die Kids durch die ständige Präsenz der Promis und ihres Lebensstils auf Twitter, TMZ oder bei Perez Hilton glauben, dass sie ein natürliches Anrecht darauf haben, genauso zu leben. Frei nach dem Motto: Ich hole mir einfach, was mir zusteht.
So richtig schwer wurde das den vier Mädchen und dem modebesessenen Jungen übrigens nicht gemacht: Über Websites wie celebrityaddressaerial.com oder schlicht Google Maps bekamen sie heraus, wo ihre Lieblingsstars wohnten. Online-Dienste verrieten ihnen, wann diese auf Reisen waren. Dass die meisten Anwesen keine aktive Alarmanlage hatten oder irgendwo eine Tür offen stand, ist der Sorglosigkeit der Eigentümer zuzuschreiben - oder ihrem bis dato mangelnden Bewusstsein, wie öffentlich ihr Leben eigentlich geworden ist.

Sophia Coppolas Film zeigt die Statusbesessenheit der Kids in einem für sie ungewöhnlichen Stil: schnell geschnitten, digital gefilmt, oft mit collagenhaften Einblendungen von Facebook-Posts und Tweets. "The Bling Ring" ist amüsant und rasant, aber nicht moralisierend. Wie immer lässt sie die Bilder wirken und überlässt die Deutung dem Zuschauer. Was eine gewisse Leere hinterlässt, denn das die unglaubliche Geschichte, die sie erzählt, wahr ist, trägt "The Bling Ring" kommt durch die demonstrative Dokumentarhaltung schwer zum Vorschein.

Klasse ist jedoch das Schauspiel des zum großen Teil aus Newcomern rekrutierten Casts. Katie Chang als von Lindsay Lohan faszinierte "Bling Ring"-Gründerin Rebecca und Israel Broussard als einziges männliches Mitglied Mark, der ein Faible für High Heels hat. "Harry Potter"-Star Emma Watson spielt Nicki, deren reales Vorbild, Schauspiel-Aspirantin Alexis Neiers, sogar Star der Reality-Soap "The Pretty Life" war, bevor die Raubgemeinschaft aufflog und vor Gericht landete. Neiers Mutter, ein Ex-Playboy-Model, wird im Film von Komödiantin Leslie Mann dargestellt - als typisch esoterisch-durchgeknallte Hollywood-Mom, die ihre Kinder zu Hause im Sinne des Selbsthilfeunsinns "The Secret" erzieht. Grundthese: Du kannst alles erreichen, wenn du dich an die rules of attraction hältst - sei schön, dann wirst du reich und berühmt. Kein Wunder, dass die Kids so verkorkst sind xD

Man kann den Film sehen, aber er haut mich nicht wirklich aus den Socken. Die Geschichte an sich ist interessant, nur stören mich diese teils sehr unscharfen Videoeinspielungen von roten Teppichen und den Promis, die hier beraubt wurden. Außerdem ist mir ein wenig zu viel Leerlauf wenn man den Figuren beim Drogenkonsum zusieht und nichts, wirklich gar nichts passiert oder gesagt wird.
Geschmackssache, aber meinen trifft es nicht.


PS: Diese kleinen Tütchen wurden verteilt... ist die Erdbeere nicht herzallerliebst? *-*

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