19. Juli 2013

Kai Meyer ~ Die Alchimistin

Die Alchmistin ist ein Buch über welches ich in der Bücherhalle gestolpert bin und das ich mir später selbst gekauft habe.

 
 
Originaltitel: Die Alchimistin
Autor: Kai Meyer
Veröffentlicht DE: 01/2007
Genre: Historische Fantasy, Historische Krimis
Seiten: 489
Art: Taschenbuch
Verlag: Heyne Verlag

ISBN: 9783453470804
Klappentext: Der Roman um das größte Mysterium der Menschheit - die Unsterblichkeit. Die letzten Tage des 19. Jahrhunderts. Im düsteren Schloß ihrer Ahnen wächst Aura Institoris inmitten eines Labyrinths endloser Gänge und Säle heran. Als ihr Vater, der Alchimist Nestor Nepomuk Institoris, im Auftrag seines ärgsten Widersachers Lysander ermordet wird, gerät Aura unversehens zwischen die Fronten eines Konflikts, dessen Wurzeln weit zurück ins Mittelalter reichen. An der Seite ihres verhaßten Stiefbruders Christopher nimmt das Mädchen den Kampf gegen den alten Feind ihres Vaters auf, der in den Katakomben unter der Wiener Hofburg seine Ränke schmiedet. Eine spannende Verfolgungsjagd beginnt, die von den Mooren des Nordens über Wien, Venedig und Siebenbürgen bis nach Swanetien führt, einem vergessenen Bergland jenseits des Schwarzen Meeres.


Meine Meinung:
Auf einem Schloss an der Ostsee lebt die wohlhabende Familie Institoris. Dort leben merkwürdige Menschen, wie auch Christopher feststellen muss, als er als Pflegekind dort unterkommt: Aura und ihre Mutter Charlotte haben pechschwarzes Haar und ihre Beziehung ist gespannt. Wir erfahren bald von einer Liebesbeziehung zwischen ihr und dem zweiten Adoptivkind, Daniel, der aber nach einem Reitunfall nicht mehr der selbe ist. Die Kleinste, Sylvette, hat untypisches goldenes Haar und ein frohes Gemüt, mit ihr allein freundet er sich an. Und zuletzt ist da der für sich lebende Vater Nestor, der auf dem Dachgarten alchimistische Experimente durchführt und Christopher für seine Lebensaufgabe, den Stein der Weisen herzustellen, sehr schnell einnehmen kann. Doch bevor wir allzu viel von Nestor erfahren, wird er umgebracht, und zwar von Gillian, einem Hermaphroditen und Meuchelmörder im Auftrag Nestors Gegner, Lysiander. Aura bekommt nichts mit von diesem Anschlag, denn das Familienoberhaupt hat sie plötzlich auf ein strenges Internat verbannt, wo sie Zeuge von geheimnisvollen Morden an Mädchen wird. Christopher jedoch wird Zeuge des Meuchelmords und einer ihm unverständlichen Botschaft an den sterbenden Nestor. Es kommt nun ganz anders als erwartet: Christopher vergräbt die Leiche des Alchimisten und führt selbst dessen Studien über die Unsterblichkeit fort...

An dieser Stelle breche ich die Zusammenfassung ab. Auch wenn es sich nicht so anhört, ist dies nur ein Bruchteil der Handlung. Intrigen und Anschläge werden geplant und durchgeführt, viele der Hauptfiguren sterben bis alles ans Licht kommt. Das Tempo des Romans ist durchaus sehr zügig, die Handlung wird nur durch eine Reihe von Rückblenden unterbrochen. Positiv ist, dass man selten voraussehen kann was als nächstes passiert. Aber das Rätsel um die Machenschaften der Alchimisten wird am Ende zufriedenstellend aufgelöst.

Man kann das Buch auch als Einzelband lesen, denn die einzige Frage, die sich am Ende stellt, ist: "Wie geht es weiter?" Trotz einer gewissen Offenheit hat man beim Lesen der letzten Seiten ein Gefühl der Abgeschlossenheit.

In "Die Alchmistin", dem ersten von drei Bänden, werden verschiedenste historische Fakten zu einem beeindruckenden Abenteuer verknüpft. Das Theater Grand Guignol, die Wiener Katakomben, Alchimie und Tempelritter. Wir haben es mit einem fantastisch-historischen Krimi zu tun, denn am Ende wird der Leser nur so mit historischen Details überschüttet – dabei setzt der Autor glücklicherweise nicht allzu viel Wissen voraus.

Der Autor hat sich eine kreative Geschichte mit viel Spannung und einigen Überraschungen ausgedacht, oder vielleicht könnte man sagen, aus unterschiedlichsten Ecken der Geschichte zusammengebaut. Es gelingt ihm Spannung zu erzeugen und Atmosphäre zu schaffen – hauptsächlich eine Stimmung des Grauens und ob die einem zusagt, ist wohl Geschmackssache.
Eine kleine Schwäche liegt in der Figurengestaltung, die allesamt nicht perfekt, aber auch zu Grob geschnitzt  sind. Manchmal ist ihre Handlungsweise zum Teil nicht nachvollziehbar. Schade finde ich auch, dass von der Alchimie letzten Endes wenig Konkretes geschildert wurde und sie doch ziemlich vereinfacht wurde.
Der Titel ist etwas irreführend. Man erwartet einen Frauenroman, aber das ist "Die Alchimistin" eigentlich nicht.

Trotz allem finde ich den Roman empfehlenswert, auch wenn er manchmal ein wenig grausam daher kommt. Ich muss zugeben, dass mir das wenig ausmacht, aber nicht jeder Teilt meinen Geschmack ;)

1 Kommentar:

  1. Eins meiner Lieblingsbücher. :D Insgesamt mag ich die Bücher des Autors recht gerne. Ich bin gespannt auf den dritten Band... da hatte ich nämlich bis vor kurzem gar nicht mitbekommen, dass ein solcher veröffentlicht wurde.

    AntwortenLöschen