8. November 2011

Ein neues Hexenjahr hat begonnen - Samhain

Aus gegebenem Anlass möchte ich noch mal auf Halloween zurückkommen. Es ist kein  amerikanischer Feiertag - wie manche älteren Mitbürger gerne schimpfen - der nur dazu erfunden wurde um den Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen.
Halloween beruht wie auch viele andere christliche Feiertage auf heidnischen, in diesem Fall einem keltischen Feiertag, dem Samhain.

Samhain oder auch Samhuinn bedeutet so viel wie "Summers End", ist also nichts anderes als das ende des Sommers und das Neujahrsfest der Kelten.
Für die Hexen ist Samhain neben Beltane einer der wichtigsten Sabbate. In der Nacht zum ersten November ist der Schleier zwischen der Welt der Lebenden und der der Toten dünnsten und man nimmt an, dass die Ahnen wieder zurück ins Diesseits kommen. Geister und die enge Verbindung zum Tod spielen an diesem Abend eine wichtige Rolle und daher ist es auch Hexentradition das Übergangsritual zwischen den Welten zu feiern bei denen Orakelbefragungen und Kontakte mit der Geisterwelt möglich sind.


Samhain steht aber auch in Verbindung mit dem Naturkreislauf denn nun beginnt die kalte und dunkle Zeit, die Natur zieht sich zurück und läutet damit die dunkle Phase im Jahreskreis ein.


Das Hauptritual des Samhain gilt den Verstorbenen aus dem Jahr, die noch an das Leben im Diesseits gebunden und in der Nähe der Lebenden sind. Deswegen dient das Neujahr nicht nur zur Besinnung und den Abschluss des alten Jahres sondern auch zur endgültigen Verabschiedung der Toten und ihrem Geleit ins Totenreich. Mit Feuern oder geschnitzten Kürbisleuchten wurde der Weg erhellt und man gab den Toten Speis und Trank, aber auch kleine Geschenke mit auf die Reise.
Es war auch als Selbstschutz für die Lebenden gedacht, die damit Spuk vorbeugten denn die, welche im Totenreich ihren Platz gefunden haben, belästigen die Lebenden nicht und so war die Sorge um das Wohl der Toten zugleich ein Vorsorgen für das eigene seelische Wohl.

Noch heute wird in vielen Kulturen der Ahnenkult geschätzt. Zum Beispiel in Mexiko verbringen Familien den 31. Oktober und 1. November damit, die Gräber der verstorbenen Angehörigen zu Reinigen um dann anschließend mit den Verstorbenen zu Speisen.
Solche Bräuche bieten den Menschen Platz zum Weinen und Lachen, Zeit zum Erinnern und Raum zum inneren Abschied von den geliebten Verstorbenen, der Tod wird rituell gehüteter Bestandteil des Lebens.


Es gibt noch weitere Bräuche wie zum Beispiel Speiseofper vor der Tür da auch vorbeireisende Seelen hungrig sind.
Manche legen für den Verstorbenen ein zusätzliches Gedeck auf den Tisch und nehmen das Essen ihm zu Ehren schweigend ein.
Feuer werden entzündet und in ihnen Dinge verbrannt, die vom letzten Jahr übrig sind wie Ritual-Bänder, Blumenkränze von Beltane usw. Gleichzeitig soll das Feuer Wärme und Licht in die dunkler werdenden Tage bringen und gegen schädliche Einflüsse schützen.


Ein weiterer Brauch bezieht sich auf den keltischen Glauben, dass im Jenseits ein Apfelbaum wächst, dessen Früchte magische Eigenschaften haben. Alte Legenden erzählen von Helden, die versuchen dieses wundersame Land zu finden was in Irland als Emhain Abhlach (Evan Avlach) und in Britannien als Avalon bekannt ist.


Der Apfel und der Spiegel
  • Setze dich noch vor Mitternacht vor einen Spiegel in einen Raum der nur durch eine Kerze oder den Mond erhellt wird.
  • Gehe still in dich und stelle eine Frage.
  • Schneide den Apfel in neun Stücke.
  • Wende dem Spiegel den Rücken zu, iss acht der Stücke ehe du das neunte Stück über die linke Schulter wirfst.
  • Blicke über die linke Schulter und du wirst im Spiegel ein Bild oder Symbol sehen, welches dir eine Antwort auf deine Frage gibt.
(Hinweis: Wenn du in den Spiegel siehst, lass deinen Blick "weich" werden / unfokusiert und ermögliche den Mustern im Schatten von Mond- oder Kerzenlicht Formen, Symbole oder andere Traumbilder dir eine Eingebung zu schenken.)


Traumsteine

Gehe an einen Grenzfluss. Das ist wichtig weil alle Arten von Grenzen (z.B. eine Steinmauer zwischen zwei Grundstücken) eine Brücke darstellen und da an Samhain die Grenzen offen sind wirkt hier Magie am Besten.
Schließe deine Augen und nimm mit Daumen und Mittelfinger drei Steine aus dem Wasser, diesen Spruch aufsagend wenn du einen eingesammelt hast:


           Ich hebe diesen Stein auf
           Wie Maria es für ihren Sohn tat,
           Für Wesen, Tugend und Stärke;
           Möge dieser Stein in meiner Hand ruhen
           Bis ich das Ende meiner Reise erreiche.               

(Englisch)               
           I will lift the stone
           As Mary lifted it for her Son,
           For substance, virtue, and strength;
           May this stone be in my hand
           Till I reach my journey’s end.

(Schottisches Gallisch)
           Togaidh mise chlach,
           Mar a thog Moire da Mac,
           Air bhrïgh, air bhuaidh, ‘s air neart;
           Gun robh a chlachsa am dhïrn,
           Gus an ruig mi mo cheann uidhe.


Trage die Steine vorsichtig nach Hause und lege sie unter dein Kopfkissen. An diesem Abend bitte um einen Traum, der dir den Weg weist oder eine Lösung für ein Problem zeigt und die Steine werden ihn dir gewähren.

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